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esch-Scherîf.JERUSALEM. 3. Route. 185 terer Zeit stammen; auch hier finden wir wieder die specifisch
arabischen Holzanker, die Verbindungsbalken zwischen den Bogen.
Ueber den Bogen ist eine doppelte Reihe von Fenstern; die höheren
gehen nach aussen, die niedrigeren nach den Seitenschiffen. Die
drei Mittelschiffe sind noch mit Balken bedeckt, wie in den Basi-
liken
, ebenso das Querschiff. Die ganze Länge des Gebäudes be-
trägt
82m, die Breite gegen 60m.

Das Querschiff ist ebenfalls aus älteren Werkstücken gebaut.
Die Säulen sind antik und keineswegs einheitlich, wie die des
Langschiffes, sondern weichen in Bezug auf Material, Piedestale,
Capitäle und selbst Höhe von einander ab. Dieser Theil des Ge-
bäudes
ist einer Inschrift zufolge von Saladin restaurirt im Jahre
1187 (583). Ebenso rührt das schöne Mosaik auf Goldgrund in
der Trommel der Kuppel von Saladin her; nach arabischen Be-
richten
hat er es aus Constantinopel kommen lassen. Aus derselben
Zeit stammt die von eleganten Marmorsäulchen flankirte Gebets-
nische
im Süden. Das bunte Band, welches in diesem Theile des
Gebäudes in Mannshöhe an der Mauer herumläuft, besteht aus
Laubwerk, das an Gothik erinnert; den Inhalt der kufischen In-
schriften
bilden Korânsprüche.

Die Kuppel selbst besteht aus Holz und ist aussen mit Blei-
platten
überdeckt; innen ist sie ähnlich geschmückt wie die Kup-
pel
der Sachrâ. Eine Inschrift nennt als Wiederhersteller (oder
Stifter?) dieser Verzierungen den Mamlukensultan Mohammed ibn
Kelâûn
1327 (728). Einige Fenster der Moschee haben bunte Glas-
scheiben
, die aber weniger schön sind, als die der Sachrâ, obwohl
sie aus derselben Zeit stammen wie jene (16. Jahrhundert). Sehr
hässlich sind die Malereien des grossen Bogens des Querschiffes,
von einem italienischen Maler in unserm Jahrhundert angefertigt.
Das Querschiff verlängert sich gegen Westen in einen langen doppelt
gegliederten Gang mit Spitzbogengewölben (Pl. 6); die Pilaster sind
indess ziemlich plump. Diese ganze Partie rührt von den Tempel-
rittern
her; hier befand sich wohl ihr Waffensaal oder etwas ähn-
liches
. Die Aksa war speciell den Templern zugetheilt worden;
sie hiess bei ihnen Palatium Domini; die Ritter wohnten hier und
in den Unterbauten dieser Ecke des Harâm, deren Fenster nach
Süden auf den Bergabhang hinausschauen.

Wenden wir uns wieder nach Osten, so finden wir neben der
Gebetsnische eine wunderschöne aus Holz geschnitzte Kanzel
(Pl. 2). Die Detailverzierungen derselben sind herrlich; sowohl
der Aufgang zur Kanzel als das spitzige Häuschen selbst ist mit
Elfenbein und Perlmutter eingelegt; sie wurde im Jahre 1168 (564)
auf Befehl Nûreddîn’s von einem Künstler in Aleppo verfertigt
und von Saladin bei der Restaurirung der Aksa hierher gestellt.
Hinter dieser Kanzel zeigt man den Fusstritt Jesu in Stein
(Pl. 3); nicht weit von hier wurde er bereits einem der ältesten
Pilger, Antonius von Piacenza, vorgewiesen. Weiter nach Osten